Terrasse auf Stelzen – Hochterrasse Bauen Mit Stabilität und Stil

Terrasse auf Stelzen bauen

Inhaltsverzeichnis

Eine Terrasse auf Stelzen schafft draußen mehr Platz und gleicht Höhenunterschiede im Gelände aus. Sie passt besonders gut zu einem Haus am Hang oder wenn das Haus einen hohen Sockel hat. Wer eine Hochterrasse plant, bekommt eine stabile und praktische Lösung, die sich ziemlich flexibel an die Gegebenheiten anpassen lässt.

Beim Terrassenbauen sind einige Dinge wichtig: die Wahl der Materialien, ein solides Fundament und die Einhaltung von Abstandsflächen. Auch Fragen zu Baugenehmigung, zur Größe und Höhe sowie zur späteren Nutzung spielen eine Rolle für die Umsetzung.

1) Grundstück und Hanglage prüfen

Bevor man eine Hochterrasse bauen möchte, sollte man das Grundstück genau unter die Lupe nehmen. Ist es eben oder eher abschüssig? Ein Gefälle beeinflusst die Konstruktion und die notwendige Höhe der Stelzen.

Bei starkem Gefälle müssen die Stützen unterschiedlich lang sein, damit die Fläche waagerecht wird. Das macht das Ganze anspruchsvoller und stellt höhere Anforderungen an Fundament und Stabilität. Je nach Höhe können auch Querstreben nötig werden, um die Konstruktion zu stabilisieren.

Auch der Boden ist entscheidend. Fester, tragfähiger Untergrund macht den Bau leichter und sorgt für stabile Fundamente. Bei lockerem oder feuchtem Boden muss man mehr vorbereiten, verdichten und eventuell mit Schotter arbeiten.

Außerdem sollte man klären, ob Abstandsflächen einzuhalten sind. Oft ist auch eine Baugenehmigung nötig, besonders wenn die Terrasse eine bestimmte Höhe überschreitet. Ab einer Höhe von 50 Zentimetern ist eine Genehmigung in vielen Bundesländern Pflicht.

2) Baugenehmigung rechtzeitig einholen

Wer eine Hochterrasse oder eine Terrasse auf Stelzen bauen will, sollte sich früh um die rechtlichen Vorgaben kümmern. In vielen Bundesländern braucht man ab einer Höhe von 50 cm eine Genehmigung, weil es sich um eine freitragende Konstruktion handelt.

Auch Größe und Bauweise sind relevant. Bei größeren Flächen oder einer Überdachung können weitere Vorschriften greifen. Die Regeln unterscheiden sich je nach Bundesland – am besten beim zuständigen Bauamt nachfragen.

Abstandsflächen zum Nachbargrundstück sind ebenfalls zu beachten. Diese Vorschriften sollen Konflikte vermeiden und die Sicherheit gewährleisten.

Wer früh Kontakt mit dem Bauamt aufnimmt, spart Zeit und Ärger während der Bauphase.

3) Geeignete Stelzenmaterialien wählen (Holz, Metall)

Für die Stabilität einer Hochterrasse ist die Wahl der Stelzen entscheidend. Die üblichen Kandidaten sind Holz oder Metall. Beide bringen ihre eigenen Vor- und Nachteile mit.

Holz sieht warm aus und ist einfach zu verarbeiten. Druckimprägniertes Holz schützt besser vor Feuchtigkeit und Insekten. Es passt gut in private Gärten, braucht aber regelmäßige Pflege. Holzdielen oder Dielen aus Holz sind klassisch, aber feuchtigkeit und direkten Witterungseinflüssen ausgesetzt.

Metallpfosten – meist aus Stahl oder Aluminium – sind wetterfest und tragen hohe Lasten. Sie sind pflegeleichter, kosten aber oft mehr als Holz. Stützpfosten aus Holz oder Metall unterscheiden sich in Preis, Optik und Haltbarkeit.

Bei unebenem Gelände oder Hanglage sind Metallstützen oft im Vorteil, weil sie sich genauer anpassen lassen. Wer es natürlicher mag, nimmt Holz. Eine Kombi aus beidem geht natürlich auch: Metallpfosten mit Holzverkleidung verbinden Stabilität mit einer schönen Optik. Eine Alternative zu Holz sind WPC-Dielen, die langlebig und pflegeleicht sind.

4) Fundament stabil und frostfrei gestalten

Ein solides Fundament ist das wichtigste Teil der Terrasse. Es trägt die ganze Konstruktion und sorgt dafür, dass alles lange hält. Ohne festen Untergrund können die Stelzen verrutschen oder absinken.

Damit das Fundament frostfrei bleibt, sollte es mindestens 80 Zentimeter tief sein – oft spricht man auch von 80 cm Tiefe. Die Löcher werden an den vier Ecken mithilfe von Maßband und Richtschnur ausgehoben. Kurz vor dem Auflegen der Kanthölzer ist es wichtig, dass der Beton vollständig ausgehärtet ist.

Schotter dient als Drainage und verhindert Staunässe. Der Untergrund sollte vorher verdichtet werden, um spätere Absenkungen zu vermeiden. Kanthölzer mit Schlaghülsen aus Stahl sorgen für eine stabile Verbindung zwischen Fundament und Stützpfosten aus Holz oder Metall.

Je nach Höhe unterscheiden sich die Anforderungen: Ab einer Höhe von 50 cm oder einer Gesamthöhe der Terrasse über 1 Meter gelten strengere Vorgaben. Ab einer Höhe von 50 ist eine Baugenehmigung oft Pflicht, da es sich um eine freitragende Konstruktion handelt.

5) Terrassengröße und Höhe genau planen

Wie groß die Hochterrasse werden soll, hängt davon ab, wofür sie genutzt wird. Für einen kleinen Sitzplatz reicht eine kompakte Fläche, für eine große Lounge mit Grill und Pflanzen braucht man mehr Platz. Am besten überlegt man sich das vorher genau.

Auch die Höhe ist wichtig. Eine erhöhte Terrasse kann nur wenige Zentimeter über dem Boden liegen oder bis zu 1,5 Meter hoch gebaut werden. Je höher, desto wichtiger sind stabile Fundamente und sichere Abstützungen.

Gerade bei Hanglagen gleicht eine erhöhte Terrasse das Gelände aus. Die Höhe sollte so gewählt werden, dass man gut vom Haus oder Garten draufkommt. Manchmal braucht es dann auch eine Treppe mit Handlauf und Geländer.

Baurechtliche Vorgaben können ab einer Höhe von 50 cm greifen. Auch Abstandsflächen zu Nachbarn sind zu beachten.

6) Unterkonstruktion für Stabilität auslegen

Die Unterkonstruktion trägt die ganze Terrasse und bestimmt, wie lange sie hält. Sie muss das Gewicht gleichmäßig verteilen und kleine Bewegungen im Holz oder Untergrund ausgleichen.

Pfosten oder Stelzen werden so gesetzt, dass sie die Last sicher in den Boden bringen. Die Abstände zwischen den Trägern sollten nicht zu groß sein, sonst biegen sich die Terrassendielen später durch. Bei unebenem Gelände helfen höhenverstellbare Stelzlager, um alles gerade zu bekommen.

Das Material der Unterkonstruktion sollte wetterfest sein. Oft nimmt man druckimprägnierte Kanthölzer oder Aluminiumprofile. Beide sind robust und halten Feuchtigkeit sowie Temperaturschwankungen gut aus.

Wichtig ist auch, dass zwischen Trägern und Boden genug Luft zirkulieren kann. So trocknet das Holz besser und hält länger. Gummigranulatpads oder Kunststofffüße helfen gegen Staunässe.

Die Träger werden parallel oder rechtwinklig zur Hauswand ausgerichtet. Eine genaue Ausrichtung mithilfe von Maßband und Richtschnur macht den späteren Aufbau leichter und sorgt für ein sauberes Bild.

7) WPC-Dielen für langlebige Oberfläche verwenden

WPC-Dielen bestehen aus Holzfasern und Kunststoff. Das bringt die Optik von Holz mit der Haltbarkeit von Kunststoff zusammen. Für eine Hochterrasse auf Stelzen sind sie praktisch.

Sie sind pflegeleichter als Holzdielen und weniger anfällig für Verrottung oder Risse. Feuchtigkeit und direkten Witterungseinflüssen halten sie besser stand. Das sorgt für eine lange Lebensdauer.

Stelzlager und Unterkonstruktion tragen die WPC-Dielen sicher. Ein Abstand über dem Boden sorgt für Belüftung, damit alles trocken bleibt.

Für die Unterkonstruktion wird oft Aluminium empfohlen, weil es stabil und beständig ist. In Kombination mit WPC-Dielen bekommt man eine tragfähige und pflegeleichte Lösung.

Die Dielen lassen sich meist einfach mit Steck- oder Schraubsystemen verlegen. Wichtig: Die Fugen zwischen den Dielen sollten stimmen, damit Wasser gut ablaufen kann.

8) Abstandsflächen zum Nachbargrundstück einhalten

Beim Terrasse bauen gelten andere Regeln als bei einer ebenerdigen Terrasse. Weil die Plattform höher liegt, wirkt sie wie ein Baukörper und kann die Privatsphäre der Nachbarn stärker beeinflussen. Deshalb greifen hier die Vorgaben zu Abstandsflächen aus den Landesbauordnungen.

In vielen Bundesländern muss ein Mindestabstand von 2,5 bis 3 Metern zur Grundstücksgrenze eingehalten werden. Liegt die Terrasse höher als ein Meter über dem Gelände, gelten diese Abstände in der Regel verbindlich. Unterschreitungen sind nur mit Zustimmung des Nachbarn möglich.

Die exakten Vorgaben unterscheiden sich je nach Bundesland. In Baden-Württemberg etwa gelten andere Details als in Bayern oder Nordrhein-Westfalen. Wer eine Hochterrasse auf Stelzen bauen möchte, sollte deshalb vorab die zuständige Bauordnung prüfen.

Auch eine Terrassenüberdachung oder seitliche Verkleidung kann zusätzliche Abstandsflächen auslösen. Sie wird baurechtlich oft wie ein Gebäude behandelt. Dadurch können größere Abstände notwendig werden, um Konflikte zu vermeiden.

Es ist immer sinnvoll, früh das Gespräch mit den Nachbarn zu suchen – das verhindert spätere Missverständnisse, vor allem wenn die Terrasse nah an der Grenze geplant ist.

9) Treppenposition und Zugang festlegen

Die Treppe entscheidet, wie praktisch die Hochterrasse im Alltag wirklich ist. Eine Treppe mit Handlauf und Geländer erhöht die Sicherheit, besonders wenn die erhöhte Terrasse höher als 1 Meter liegt.

Die Stufen können parallel oder rechtwinklig zur Hauswand verlegt werden, je nachdem, wie man die Verbindung zum Garten gestalten möchte. Wichtig ist, dass die Treppe stabil verschraubt wird und zusammen mit den Stützpfosten trägt.

Für kleine Terrassen reicht oft eine einfache, gerade Treppe. Bei größeren Höhenunterschieden bieten sich Podeste oder gewendelte Varianten an – spart Platz und bleibt sicher.

Die Breite hängt davon ab, wie oft und von wie vielen Leuten die Treppe genutzt wird. Im Alltag genügt meist eine schmalere Ausführung. Wenn öfter mehrere Personen unterwegs sind, sollte man ruhig etwas mehr Platz einplanen.

Die Verbindung zwischen Terrasse und Garten ist ebenfalls entscheidend. Eine klug gewählte Treppenposition führt direkt zu Wegen, Sitzplätzen oder Beeten und macht die Terrasse wirklich zum Teil des Gartens.

10) Wetterbeständige Holzschutzmittel auftragen

Damit eine Hochterrasse lange hält, braucht das Holz Schutz vor Regen, Sonne und Temperaturschwankungen. Ohne Behandlung altert es schneller – es kann reißen, vergrauen oder irgendwann faulen.

Holzschutzmittel ziehen in die Oberfläche ein und bilden eine Barriere gegen Feuchtigkeit. Klare Produkte lassen die natürliche Farbe sichtbar, getönte Mittel setzen Farbakzente und schützen zusätzlich vor UV-Strahlen. Hölzer mit hohem Harzgehalt sind sehr witterungsbeständig.

Für draußen sind imprägnierte Hölzer besonders geeignet. Eine Kesseldruck- oder Tauchimprägnierung sorgt dafür, dass die Schutzstoffe tief ins Material gelangen und nicht nur an der Oberfläche bleiben.

Die Mittel sollten gleichmäßig aufgetragen werden, auch an Schnittkanten. Sonst entstehen Schwachstellen, an denen Wasser eindringen kann.

Regelmäßige Nachbehandlungen zahlen sich aus. Je nach Wetter und Nutzung sollte das Holz alle paar Jahre neu gestrichen oder geölt werden.

Kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Hochterrasse

Wer eine Hochterrasse selber bauen möchte, braucht eine klare Bauanleitung. Mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt es, Höhenunterschiede zum Haus auszugleichen und eine stabile Konstruktion zu schaffen. So baust du deine Terrasse auf Stelzen systematisch:

  1. Grundstück abmessen: Mithilfe von Maßband und Richtschnur die vier Ecken der geplanten Terrasse markieren. So stellst du sicher, dass die Fläche rechtwinklig zur Hauswand verläuft.
  2. Fundament ausheben: Löcher mindestens 80 cm tief ausheben, damit das Fundament frostfrei bleibt. Schotter dient als Drainage und verhindert Staunässe. Danach Beton einfüllen und aushärten lassen.
  3. Pfosten setzen: Die Stützpfosten aus Holz oder Metall werden in Kanthölzern mit Schlaghülsen aus Stahl befestigt. So entsteht eine stabile Verbindung zwischen Fundament und Konstruktion.
  4. Unterkonstruktion montieren: Querträger und Kanthölzer auflegen, ausrichten und verschrauben. Achte darauf, dass die Konstruktion zusammen mit den Stützpfosten trägt und die Last gleichmäßig verteilt.
  5. Dielen verlegen: Ob Holzdielen, WPC-Dielen oder Terrassenplatten – sie werden rechtwinklig zur Hauswand verlegt. Die Fugen müssen gleichmäßig sein, damit Wasser ablaufen kann und die Terrasse gegen Feuchtigkeit und direkten Witterungseinflüssen geschützt bleibt.
  6. Treppe anbauen: Bei einer Gesamthöhe von mehr als 50 cm ist eine Treppe mit Handlauf und Geländer sinnvoll. Sie sorgt für sicheren Zugang vom Garten auf die erhöhte Terrasse.
  7. Oberfläche schützen: Zum Abschluss die Holzelemente mit wetterbeständigen Holzschutzmitteln behandeln. Das verlängert die Lebensdauer und bewahrt den natürlichen Stil der Terrasse.

Mit dieser Anleitung kannst du eine neue Hochterrasse bauen oder eine alte Terrasse sanieren. Ob du eine aufgeständerte Terrasse als Alternative zu Balkon und Terrasse planst oder eine klassische erhöhte Terrasse – die Methode bleibt gleich. Je nach Höhe unterscheiden sich die Anforderungen, deshalb solltest du dich beim Bauamt erkundigen, wie hoch man eine Terrasse bauen darf.

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